Der Mensch sucht eine Mitte - Der Altar

Wie liebenswert ist deine Wohnung, Herr der Heerscharen. Meine Seele verzehrt sich in Sehnsucht nach dem Tempel des Herrn. (Ps 84, 2-3)

Ihre Mitte findet jede Kirche in dem Altar. Die alte, schon bei Eusebius belegte Symbolik, erblickt im Altar ein Sinnbild Christi.

Schlicht und einfach war der Altar der ersten christlichen Generationen. Ein Tisch, der icht einmal eine fixe Stelle hatte, sondern bei Beginn des Gottesdienstes herbeigebracht und nach Beendigung der Feier wieder entfernt wurde, musste genügen. Doch es werden schon im christlichen Altertum Altäre aus Stein erwähnt, der seit dem frühen Mittelalter das vorgeschriebene Material für den Altarbau ist.

In dieser Entwicklung zeigt sich, dass der Altar zwei verschiedene Ideen vereinigen muss. Der einfache Tisch erinnert uns daran, dass wir Menschen von Gott zu seinem Mahl geladen sind, dass wir uns geschwisterlich um seinen Tisch versammeln. Doch diese Gemeinschaft, die vom Altar ausgeht, gründet in dem, woran der Altarstein uns erinnert. Der schwere Altar aus Stein legt Zeugnis von den vielen Opfern, die Menschen Gott immer wieder dargebracht haben, ab und zeigt uns zugleich, dass solche Opfer ihren Höhepunkt und ihren Abschluss in dem einzigartigen Opfer Christi, seiner Lebens- und Liebeshingabe am Kreuz gefunden haben. So erinnert der Stein des Altares an den Felsen von Golgota, auf dem der liebende Gehorsam Jesu Christi seine höchste Vollendung gefunden hat.

Und immer, wenn die Gemeinde der Einladung Gottes folgt, um das Vermächtnis des Herrn zu feiern und dabei Brot und Wein herbeibringt, wird der in die Zeitlosigkeit des Vaters Auferweckte in der Kraft des göttlichen Geistes auf dem Altar in diesen irdischen Zeichen gegenwärtig. Hier stehen wir, die wir uns um diesen Altar versammeln, in der Ewigkeit Gottes.

So will ich zum Altar Gottes treten, zum Gott meiner Freude. Jauchzend will ich dich auf der Harfe loben, Gott, mein Gott. (Ps 43, 4)

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