4. Fenster: Der brennende Dornbusch - Die Berufung des Mose

Mose weidete die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des  Priesters von Midian. Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe  hinaus und kam zum Gottesberg Horeb. Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme, die aus einem Dornbusch emporschlug. Er schaute hin: Da brannte der Dornbusch und verbrannte doch nicht. Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht?
Als der Herr sah, daß Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich.  Der Herrr sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden.
Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte Mose sein Gesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.
Der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten   gesehen, und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid. Ich bin herabgestiegen, um sie der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen, in das Gebiet der Kanaaniter,Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter. Jetzt ist die laute Klage der Israeliten zu mir gedrungen, und ich habe auch gesehen, wie die Ägypter sie unterdrücken.
Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus! Mose antwortete Gott: Wer bin ich, daß ich zum Pharao gehen und die Israeliten aus Ägypten herausführen könnte? Gott aber sagte: Ich bin mit dir; ich habe dich gesandt, und als Zeichen dafür soll dir dienen: Wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt hast, werdet ihr Gott an diesem Berg verehren.
Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da  werden sie mich fragen: Wie heißt er? Was soll ich ihnen darauf sagen?
Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin der "Ich-bin-da". Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der "Ich-bin-da" hat  mich zu euch gesandt. Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer, und so wird man mich nennen in allen Generationen. (Ex 3, 1 -15)

Sei hier zugegen, Licht unsres Lebens.
Sei hier zugegen in unsrer Mitte.
Lös unsre Blindheit, damit wir dich sehen.
Mach unsre Sinne wach für dein Kommen.
Zeig deine Nähe, dass wir dich spüren.
Weck deine Stärke, komm und befreie uns.

Sei hier zugegen, damit wir leben.
Sei hier zugegen, stark wie ein Feuer.
Flamme und Leben, Gott bei den Menschen.
Komm und befreie uns, damit wir leben.
Komm uns zu retten wie Licht in der Frühe.
Komm wie der helle Tag, Licht unsern Augen.

Sei hier zugegen mit deinem Leben,
in unsrer Mitte, Gott bei den Menschen.
Herr aller Mächte, Gott für die Menschen.
Zeig uns dein Angesicht, gib uns das Leben.
Oder bist du, o Gott, ein Gott der Tote?
Komm, sei uns nahe, damit wir leben.

Oder bist du, o Gott, kein Gott der Menschen?
Komm und erleuchte uns, komm und befreie uns.
Gott für uns alle, heute und morgen.
Tausend Geschlechter währt deine Treue.
Du bist auch heute ein Gott für die Menschen.

Du bist uns nahe seit Menschengedenken.
Gott, du bis heilig. Wer kann dich sehen?
Unendlich fern von uns und doch so nahe.
Doch du bist nicht der Gott, den wir uns denken;
lässt dich nicht finden, bist wie ein Fremder.
Wer bist du, Gott? Wie ist dein Name?

(Gesangbuch Gotteslob Nr. 764, 1-32)
 
 
 

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